Einsatz 21: THL2 Person eingeklemmt

Bei Demontagearbeiten einer ehemaligen Industrieanlage ereignete sich ein tragischer Arbeitsunfall. Ein Arbeiter wurde beim Schneidbrennen von Stahlteilen, zwischen einer Stahlplattenkonstruktion und einem Stahlträger in ca. 5m Höhe eingeklemmt und tödlich verletzt.

Der Zugang zur Einsatzstelle war nur sehr erschwert möglich, da das komplette Gebäudeinnere als Gefahrenbereich galt und somit auch von uns, und für uns gesperrt war. Gleich zu Einsatzbeginn mussten mehrere Spezialkräfte der Feuerwehr Waldshut-Tiengen und des THW nachalarmiert werden. Weiterhin wurde ein Kran der Fa. Zimmermann angefordert. Mittels Drohne versuchte man weitere Kenntnisse zu erlangen, wo und wie die Konstruktion im Inneren der Halle an welchen Punkten auflag, erschwert wurde dies zudem mit schlechten Lichtverhältnissen, ein Ausleuchten war nur sehr bedingt möglich, weiterhin war auch nicht klar ob noch Gas aus dem Schneidbrenner, der sich noch am Arbeiter befand, austrat, daher wurden auch Gasmessungen durchgeführt. Um nun mit Einsatzmaßnahmen beginnen zu können, wurde im nördlichen Teil der Halle die Außenhaut der Halle geöffnet, somit war es nun möglich aus einem sicheren Bereich in die Stahlplattenkonstruktion Löcher zu brennen um die Ketten eines Krans einzuhängen. Als dies so weit geschehen war, wurde der verunglückte Arbeiter gegen Absturz gesichert.

Nun begannen die Demontagearbeiten der nur lose aufliegenden Stahlkonstruktion, die etwa die Größe von 2x4m und schätzungsweise 3-4t hatte. Abschließend konnte der verunfallte Arbeiter gesichert abgelassen und dem Notarzt übergeben werden, dieser konnte jedoch, wie vermutet, nur noch den Tod feststellen.

Während dieser ganzen Arbeiten galt es immer wieder auch Nebenarbeiten, 3 Schrott-PKW mussten aus dem Weg geräumt werden, um Platz an der Einsatzstelle zu bekommen, Brandschutz wurde während den Schneidbrennarbeiten sichergestellt, Einsatzstelle wurde für die Öffentlichkeit gesperrt, Verpflegung organisiert…

Bei diesen schweren und zum Glück nicht alltäglichen Bergungsmaßnahmen wurden wir von vielen Kameraden der Feuerwehr Waldshut-Tiengen, des THW Laufenburg und des THW Waldshut-Tiengen unterstützt, das Kriseninterventionsteam unterstützte uns in Form der Betreuung der anwesenden Arbeiter, der Bahnnotfallmanager stellte die Sicherheit im Gleisbereich her, wir sind froh, so schnell und unkompliziert auf so eine Fülle von Fachkräften zurückzugreifen können.

Vielen Dank an alle beteiligten Einsatzkräfte und die Fa. Zimmermann.

Den Angehörigen und Arbeitskollegen des verunfallten Arbeiters wünschen wir viel Kraft in der schweren Zeit und sprechen unser aufrichtig empfundenes Beileid aus.